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Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall Dr. Volker Schmidt: „Kompromiss, der an die Grenze der Belastbarkeit geht“ – lange Laufzeit sorgt für Planungssicherheit in Unternehmen  

NiedersachsenMetall

In der vierten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben sich heute der Arbeitgeberverband NORDMETALL und der vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie mit der IG Metall Küste bzw. Bayern in Hamburg auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Er sieht im Kern eine zweistufige Tabellenerhöhung von insgesamt 5,1 Prozent innerhalb einer Laufzeit von 25 Monaten vor. Die Steigerung ist in zwei Stufen vorgesehen: Die erste Erhöhung um 2 Prozent soll ab dem 1. April 2025 wirksam werden, eine weitere Erhöhung um 3,1 Prozent ab dem 1. April 2026. Zusätzlich ist eine Einmalzahlung von 600 Euro zum 1. Februar 2025 (vorziehbar auf Dezember 2024) sowie eine überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütungen um 140 Euro ab Januar 2025 vorgesehen. Die automatische Differenzierung für Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage wird für zwei Jahre fortgeschrieben.

Dazu sagt Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall: „Angesichts der desolaten Gesamtlage unserer Betriebe geht der Tarifabschluss an die Grenze der Belastbarkeit. Für viele Unternehmen, insbesondere der Autozuliefererindustrie, wird es eine große Herausforderung, diese Beschlüsse zu verkraften.“ Vor diesem Hintergrund sei die Laufzeit von 25 Monaten sehr positiv zu bewerten, wie Schmidt erklärt: „Unsere Unternehmen haben jetzt praktisch bis Ende 2026 Planungssicherheit, das allein ist schon ein Wert in diesen politisch und wirtschaftlich unruhigen Zeiten.“ Zu dieser Sicherheit gehöre auch, dass auf die Betriebe im laufenden Jahr keine verpflichtende Zahlung mehr zukäme und die erste Tabellenanhebung im April 2025 moderat ausfalle.

Schmidt: „Wir erleben nahezu täglich, wie – politisch verursacht – die Verunsicherung von Wirtschaft und Verbrauchern wächst. In dieser Hinsicht haben Arbeitgeber und IG Metall als Tarifparteien vorbildlich gezeigt, dass ein Kompromiss trotz schwieriger Zeiten möglich ist. Dieser Tarifvertrag kam auch zustande, weil wir uns der großen Verantwortung für den Standort bewusst sind und um die Grenzen des Zumutbaren beim jeweiligen Sozialpartner wissen.“

In Niedersachsen ist eine Übernahme des Tarifabschlusses für Freitag, 22. November 2024, geplant.