M+E-Mitte-Verhandlungsführer Ralph Wangemann: „Warnstreiks trotz realistischen Angebots und kritischer Lage in der M+E-Industrie wecken nicht erfüllbare Erwartungshaltung bei den Beschäftigten“
Nach den Entgelterhöhungen von 5,2 Prozent in 2023 und 3,3 Prozent in 2024 haben die Arbeitgeberverbände für 2025 eine Entgelterhöhung in Höhe von 1,7 Prozent und für 2026 von 1,9 Prozent angeboten. In Anbetracht der deutlich gesunkenen Inflationsrate und der weiterhin immer schwieriger werdenden Lage in der Metall- und Elektro-Industrie fordert die Arbeitgeberseite im Gegenzug zwingend eine dauerhafte Festschreibung und Ausweitung der automatischen Differenzierung für Betriebe. In Abhängigkeit vom Gesamtpaket sind die Arbeitgebervertreter außerdem bereit, über eine einmalige überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung sowie über eine Modifikation der Freistellungstage zu verhandeln.
„Wir befinden uns in einer massiven strukturellen und wirtschaftlichen Krise. Eine Trendwende der konjunkturellen Talfahrt in Deutschland ist lange nicht in Sicht, während es in anderen Industrieländern aufwärts geht. In diesen Zeiten ist das Verantwortungsbewusstsein der Tarifpartner gefordert. Wir müssen unseren Standort stärken und das geht nicht auf der Straße und mit Streiks, sondern nur am Verhandlungstisch.“
Ralph Wangemann: „Nach dieser ergebnislosen dritten Verhandlung appelliere ich eindringlich an die Vernunft unserer Verhandlungspartner von der IG Metall: Nur durch gemeinsame Anstrengungen und einen ausgewogenen Kompromiss können wir eine langfristige und tragfähige Lösung erreichen. Wir müssen gemeinsam angesichts der schlechten Rahmenbedingungen und der zerstrittenen Ampelkoalition dort, wo wir als Tarifpartner es selbst können, mehr denn je unserem Industriestandort die Wettbewerbsfähigkeit sichern.“