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NiedersachsenMetall-Präsident Wolfgang Niemsch: „Wir senden mit dem Angebot das klare Signal, in den Verhandlungen zügig eine Lösung finden zu wollen“

NiedersachsenMetall

In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die niedersächsische Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber heute ein Angebot vorgelegt, das den großen wirtschaftlichen Herausforderungen Rechnung trägt und gleichzeitig die Beschäftigten entlastet. Es umfasst im Kern eine zweistufige Tabellenerhöhung von insgesamt 3,6 Prozent innerhalb einer Laufzeit von 27 Monaten.

Die Entgeltsteigerung ist in zwei Stufen vorgesehen: Die erste Erhöhung um 1,7 Prozent soll ab dem 1. Juli 2025 wirksam werden, eine weitere Erhöhung um 1,9 Prozent ab dem 1. Juli 2026. Zusätzlich ist eine überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütungen im Rahmen eines Gesamtpaketes vorgesehen. Darüber hinaus sind die Arbeitgeber bereit, mit der IG Metall über notwendige Anpassungen im Bereich der tariflichen Freistellungszeit zu sprechen.

NiedersachsenMetall-Präsident Wolfgang Niemsch, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, betonte: „Unser Angebot schafft durch die spürbare Lohnerhöhung für die Beschäftigten bei gleichzeitiger Berücksichtigung der harten wirtschaftlichen Realität der Unternehmen eine vernünftige Balance zwischen dem, was gewollt ist, und dem, was möglich ist. In dieser für die gesamte Industrie kritischen Zeit würde eine höhere Entgeltsteigerung viele Betriebe schlichtweg überfordern und damit Arbeitsplätze gefährden. Wir senden mit dem Angebot außerdem das klare Signal, in den Verhandlungen zügig eine Lösung finden zu wollen.“

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, ergänzte: „Die deutsche Industrie befindet sich faktisch seit Corona im Krisenmodus und nunmehr im zweiten Rezessionsjahr hintereinander. Eine derart langjährige Krisensituation gab es seit Bestehen der Bundesrepublik noch nicht.“ Die Produktion in der Metall- und Elektroindustrie sei seit diesem Sommer extrem rückläufig, viele Unternehmen leiden unter geringen Auslastungen und den schlechten Standortbedingungen. „Zudem spüren wir gerade im Autoland Niedersachsen die Schockwellen, die vom Beben in der Automobilindustrie ausgehen, von Monat zu Monat mehr. Die Krise verschärft sich zusehends.“ Viele Unternehmen kämpften nicht nur mit  wegbrechenden Umsätzen, sondern auch aufgrund der von der Politik völlig realitätsfern vorgegebenen Transvormationsvorgaben auch schlicht ums Überleben. „Gerade in solchen Zeiten müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam Verantwortung für den Standort übernehmen“, sagte Schmidt.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 29. Oktober 2024 geplant.