Vorstandsvorsitzender und Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg Stefan Moschko: „Sozialpartner demonstrieren Handlungsfähigkeit – doch Einigung geht an die Grenze des Machbaren“
Das sind die wichtigsten Punkte der Einigung:
- Die Tarifentgelte steigen in zwei Stufen um 2,0 Prozent zum 1. April 2025 und um 3,1 Prozent zum 1. April 2026 bei einer Laufzeit von 25 Monaten (bis zum 31. Oktober 2026).
- Alle Beschäftigten bekommen eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro im Februar 2025. Es gibt die Möglichkeit, die Zahlung auf den Dezember 2024 vorzuziehen.
- Die Vergütung der Auszubildenden wird zum 1. Januar 2025 um 140 Euro angehoben. Zum 1. Januar 2026 steigt sie zudem um 3,1 Prozent.
- Betriebe in wirtschaftlich schwieriger Lage haben weiterhin die Möglichkeit, automatisch von dieser Einigung abzuweichen. Das Differenzierungsvolumen steigt dabei.
- Die Wahl zwischen Geld oder freien Tagen wird moderat ausgeweitet. Die Arbeitgeber bekommen Kompensationsmöglichkeiten, damit das Arbeitsvolumen konstant bleibt.
„Wir können den Kompromiss auch deshalb mittragen, weil er eine Entlastung für Betriebe in schwieriger Lage ermöglicht“, sagte Moschko weiter. Liegt die Nettoumsatzrendite bei 2,3 Prozent oder darunter, können Sonderzahlungen gestrichen, gekürzt oder verschoben werden. Eine gute Nachricht für junge Menschen sei die Anhebung der Azubi-Vergütungen. „Damit setzen wir ein Signal, dass die Metall- und Elektroindustrie attraktiv ist und Zukunft hat.“
Die M+E-Industrie habe damit bei der Sicherung des Standorts vorgelegt. „Jetzt ist die Politik am Zug, ihrerseits die strukturellen Schwächen Deutschlands anzugehen“, sagte Moschko. „Das duldet keinen Aufschub – direkt nach Bundestagswahl und Regierungsbildung brauchen wir eine Agenda für bessere Rahmenbedingungen.“