Direkt zum Inhalt wechseln
Aktuelles

vbm Pressestatement zur Tarifeinigung in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie

vbm

Angelique Renkhoff-Mücke, Verhandlungsführerin des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., zur Tarifeinigung in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie:

„Zunächst möchte ich hervorheben: Wir haben heute Früh einen Abschluss erzielt. Damit sind die Tarifvertragsparteien ihrer in dieser Zeit noch höheren Verantwortung gerecht geworden.

Nach dem Ampel-Aus schicken wir ein gutes Signal nach Berlin: ES GEHT! Der Abschluss steht für Sicherheit und Stabilität in der derzeitigen Regierungs- und in der strukturellen Wirtschaftskrise.

Aber auch das gehört zur Wahrheit dazu: Wir haben mit dem Abschluss nicht alles erreicht, was wir angestrebt haben. Größtes Streitthema war das Entgelt.

Aus bayerischer Sicht sind wir mit der Entgelterhöhung in zwei Stufen in Höhe von 2,0 Prozent und 3,1 Prozent an die Grenze des Möglichen gegangen. Dies gilt insbesondere unter Berücksichtigung der Strukturkrise, der Deindustrialisierung und des fortschreitenden Stellenabbaus. Daher ist der Abschluss insgesamt ein für uns aus heutiger Sicht tragbarer Kompromiss.

Ich hoffe sehr, dass wir mit dem Abschluss einen Stabilitätsanker gesetzt haben, denn die bayerische Metall- und Elektro-Industrie ist sehr exportorientiert und wir sehen Einschränkungen im freien Handel mit China durch den Zollstreit. Auch der erneut gewählte US-Präsident Donald Trump hat Zölle angekündigt.

Mit dem befürchteten Exportrückgang und damit geringeren Umsätzen und Gewinnen ist die im Abschluss erzielte Möglichkeit zur Differenzierung besonders bedeutsam. Diese sieht vor, dass Unternehmen, deren Nettoumsatzrendite unter 2,3 Prozent liegt, automatisch differenzieren. Das ist ein für die Betriebe notwendiges Verhandlungsergebnis, das wir besonders wertschätzen.

Besonders am Herzen liegt uns auch die überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung. Das haben wir nicht nur akzeptiert, sondern wir sehen das als eine wichtige Investition in die jungen Talente der Zukunft.

Wir begrüßen, dass wir eine lange Laufzeit von 25 Monaten erreichen konnten. Das bringt unseren Betrieben in der schwierigen Konjunktur- und Strukturkrise die besonders wichtige Planungssicherheit. Darauf lässt sich aufbauen, um die Transformation erfolgreich zu beschreiten.“