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Vorstandsvorsitzender und Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg Stefan Moschko: „Hohe Entgeltforderung passt nicht in die Zeit“

VME Berlin und Brandenburg

Mit Unverständnis haben die Metall-Arbeitgeber in der Hauptstadtregion auf die Forderung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen nach sieben Prozent mehr Geld reagiert. „Mitten in der Rezession der Metall- und Elektro-Industrie stellt die IG Metall eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit auf. Zugleich warnt sie vor der Deindustrialisierung. Das passt nicht zusammen.“ Das sagte Stefan Moschko, der Vorstandsvorsitzende und Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME), am Freitag in Berlin.

Nur zwei Mal lag die Forderung höher

In den vergangenen 30 Jahren habe die Gewerkschaft nur zweimal höhere Forderungen in einer Tarifrunde beschlossen – 2009 und 2022. „Das ist weit entfernt von der Realität in unseren Betrieben, das weiß die IG Metall auch“, erklärte Moschko weiter. „Die Produktion in der Metall- und Elektroindustrie ist aktuell um mehr als ein Siebtel geringer als 2018, dem Jahr vor Beginn der Krise. Besserung ist nicht in Sicht. Im ersten Quartal dieses Jahres waren die Auftragseingänge um 7 Prozent geringer als im ersten Quartal 2023.“ Diese Entwicklung müssten auch die Beschäftigten zur Kenntnis nehmen.

Der Vorstandsvorsitzende verwies darauf, dass die IG Metall völlig zu Recht wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die M+E-Unternehmen und ihre Beschäftigten einfordere. „Dazu passt aber nicht, die Unternehmen in einer schweren Zeit mit derart deutlichen Kostensteigerungen zu konfrontieren. Die Gewerkschaft sollte jetzt einen Beitrag leisten, um den Standort zu stärken. Dazu muss sie den eigenen Mitgliedern erklären, wie es um die tatsächliche Lage bestellt ist.“