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Verhandlungsführer und stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Südwestmetall Dr. Harald Marquardt: „Mit diesem Angebot legen wir den Grundstein für eine rasche Lösung“

Südwestmetall

Die Arbeitgeber der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) haben der IG Metall in der zweiten Verhandlung der Tarifrunde 2024 ein Angebot unterbreitet. Es sieht neben einer Entgelterhöhung von insgesamt 3,6 Prozent auch Entlastungsmöglichkeiten für Betriebe vor, denen es nicht gut geht. „Mit der Struktur dieses Angebots legen wir den Grundstein, nun rasch zu einer Lösung am Verhandlungstisch zu kommen“, sagte Dr. Harald Marquardt, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, am Dienstag in Ludwigsburg.

Das Angebot sieht folgende Elemente vor:

  • Erhöhung der Tariftabellen in zwei Stufen um insgesamt 3,6 Prozent (1,7 Prozent zum 1. Juli 2025, 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026)
  • eine Laufzeit von insgesamt 27 Monaten (bis zum 31. Dezember 2026)
  • Entlastungsmöglichkeiten für Betriebe, denen es nicht gut geht (dauerhafte Verankerung und Ausweitung der automatischen Differenzierung)
  • die Bereitschaft, über eine überproportionale Anhebung der Auszubildenden-Vergütungen zu sprechen

Schon die erste Stufe der angebotenen Tariferhöhung liege über der aktuellen Inflationsrate von 1,6 Prozent, so Marquardt: „Damit machen wir trotz der schwierigen Lage ein Angebot, das die realen Einkommen unserer Beschäftigten sichert – als Zeichen unserer Wertschätzung für den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Gleichzeitig stelle eine Entlastungsmöglichkeit für Firmen, die aktuell kaum Geld verdienen, sicher, dass kein Betrieb überlastet werde. „Die angebotene Entgelterhöhung bedeutet für viele Unternehmen schon eine erhebliche Kraftanstrengung. Deshalb ist unser Angebot auch als Gesamtpaket zu verstehen, denn die Kostensteigerung durch eine Tariferhöhung muss mancherorts kompensiert werden können“, sagte Marquardt.

Zur Forderung der Gewerkschaft nach einer Weiterentwicklung der Wahloption ‚Geld oder freie Tage‘ wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die praxistaugliche Lösungen erarbeiten soll. „Unsere Prämissen dazu lauten: Wenn Arbeitszeitvolumen entfällt, muss dies anderweitig ausgeglichen werden, denn die Arbeit muss erledigt werden“, sagte Marquardt: „Zudem dürfen die Kosten dadurch nicht steigen.“

Der Südwestmetall-Verhandlungsführer betonte, in der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage und der großen Herausforderungen, vor denen die Betriebe der M+E-Industrie stehen, sei man sich mit der IG Metall weitgehend einig: „Die Produktion schrumpft, die Fabriken sind kaum ausgelastet. Die Firmen können die schlechten Standortbedingungen kaum noch ausgleichen.“ Nun komme es darauf an, auch ein gemeinsames Verständnis für eine Lösung zu entwickeln, das die Anforderungen beider Seiten berücksichtige. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass die Tarifparteien auch in schwierigsten Zeiten Lösungen finden – und zwar am Verhandlungstisch“, sagte Marquardt.

Die nächste Tarifverhandlung in Baden-Württemberg findet am 31. Oktober 2024 in Böblingen statt.