Vorsitzender der NiedersachsenMetall-Bezirksgruppe Dr. David Frink: „Mit der Übernahme des Pilotabschlusses haben wir für unsere Unternehmen Planungssicherheit erreicht“
“Mit der Übernahme des Pilotabschlusses vom 12.11. für die Tarifgebiete Küste und Bayern haben wir für unsere Unternehmen Planungssicherheit erreicht und das ist in der jetzigen Zeit ein äußerst wesentlicher Pluspunkt“, betonte im Zuge der Übernahmetarifverhandlung Dr. David Frink, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vorstandsvorsitzender der emsländischen Krone-Gruppe.
„Die erste Entgelterhöhung um 2 % im April 2025 und auch die vereinbarte Einmalzahlung tragen der Inflation Rechnung. Mit der zweiten Erhöhungsstufe von dann 3,1 % im April 2026 machen wir deutlich, dass wir auf eine wirtschaftliche Trendumkehr und damit auch eine Verbesserung der Lage setzen. Daran arbeiten wir alle – alle Unternehmen, alle Unternehmer, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ob unsere Sichtweise zu optimistisch ist, das werden wir erst im Nachhinein beurteilen können“, so Frink.
Die Entgelterhöhungen für die rund 16.000 Beschäftigten in der Region seien vor dem Hintergrund der konjunkturell und strukturell sehr schwierigen Lage der M+E-Industrie eine deutliche Belastung für die Betriebe. Für Unternehmen in besonders schwierigen Lagen sei es aber möglich, bestimmte Entgeltbestandteile später auszuzahlen oder entfallen zu lassen – dieser betriebliche Spielraum sei ein wesentlicher Bestandteil des übernommenen Pilotabschlusses. Positiv sieht Frink auch die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen ab 01.01.2025 um 140 €. Damit habe man ein wichtiges Zeichen gesetzt und die Attraktivität der Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie erhöht. „Wir brauchen trotz der Krise im Moment und auch später motivierte Nachwuchskräfte, denn trotz vieler altersbedingt ausscheidender Fachkräfte wollen wir natürlich auch in Zukunft handlungsfähig und innovativ sein.“
Alles in allem stehe er zum Verhandlungsergebnis, sagte Frink: „Es ist ein Kompromiss geworden, der für beide Seiten sicherlich nicht einfach ist. Aber wir haben auch ganz klar deutlich gemacht, dass wir trotz weit auseinanderliegender Vorstellungen eine Einigung hinbekommen – und so funktioniert meines Erachtens verantwortungsvolle Sozialpartnerschaft.“
Die Kernpunkte des Tarifabschlusses:
- Die Tarifentgelte steigen in zwei Stufen um 2,0 % zum 01.04.2025 und um 3,1 % zum 01.04.2026 bei einer Laufzeit von 25 Monaten (bis zum 31.10.2026).
- Beschäftigte erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 600 € im Februar 2025. Es gibt die Möglichkeit, diese Zahlung auf den Dezember 2024 vorzuziehen.
- Die Vergütung der Auszubildenden wird zum 01.01.2025 um 140 € angehoben. Zum 01.04.2026 steigt sie um 3,1 %.
- Betriebe in wirtschaftlich schwieriger Lage haben weiterhin automatisch die Möglichkeit, von dieser Einigung abzuweichen. Das Differenzierungsvolumen steigt dabei.
- Die Wahlmöglichkeit bestimmter Beschäftigtengruppen zwischen Geld oder freien Tagen wird moderat ausgeweitet. Die Arbeitgeber bekommen Kompensationsmöglichkeiten, damit das Arbeitsvolumen konstant bleibt.