Vorstandsvorsitzender und Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg Stefan Moschko: „Mehr Wettbewerbsfähigkeit ist das Gebot der Stunde“
Eine Annäherung gab es in der Tarifverhandlung nicht. Moschko verwies auf die zahlreichen Herausforderungen, vor denen die wichtigste Industriebranche der Region mit ihren rund 100.000 Beschäftigten stehe. „Wir haben eine Rezession, in der Aufträge, Produktion, Absatz und Exporte gefährlich sinken. Wir haben eine Wettbewerbskrise, weil unsere Arbeitskosten schneller steigen als die Produktivität. Wir haben eine Standortkrise, weil Energie immer noch zu teuer ist und Steuerbelastung und Bürokratie die Firmen bremsen. Und wir haben die Transformation vor allem in der Autoindustrie, die hohe Investitionen erfordert.“
Wegen der vielen Unsicherheiten investiere fast die Hälfte der Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie inzwischen lieber im Ausland. „Diese Tarifrunde muss mit einem maßvollen Abschluss einen Beitrag dazu leisten, dass die Firmen das Vertrauen in den Standort Deutschland zurückgewinnen und ihre Zukunft hier planen“, führte der VME-Verhandlungsführer weiter aus. Angesichts eines durchschnittlichen Jahreseinkommens von 68.700 Euro bei den M+E-Beschäftigten und den im internationalen Vergleich sehr kurzen Arbeitszeiten gebe es dafür auch genügend Spielraum. Moschko: „Es ist unsere Verantwortung als Sozialpartner, aus dieser schwierigen Situation einen Ausweg zu finden und die Unternehmen und die Arbeitsplätze zu sichern. Die IG Metall ist jetzt gefordert, ihren Beitrag für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu leisten.“
Die nächste Runde der Tarifverhandlungen findet am 18. Oktober statt.