Vorstandsvorsitzender und Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg Stefan Moschko: „Tarifpartner müssen den Standort stärken – sieben Prozent sind zu viel“
„Die Lage ist ernst und Besserung aktuell nicht in Sicht“, befand Moschko. Im ersten Halbjahr sei die Produktion der M+E-Unternehmen um 7,4 Prozent zurückgegangen. Ohnehin liege sie noch immer unter dem Niveau von 2018. Der Auftragseingang sei um 6,8 Prozent gesunken. Zugleich sei aber der Investitionsbedarf angesichts der Transformation in vielen Betrieben hoch. „Einen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte sehen wir nicht. Jetzt müssen wir alles daransetzen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Standort zu stärken.“
In dieser Situation müssten die Tarifpartner ihrer Verantwortung gerecht werden. „Wir wollen gemeinsam mit der IG Metall nachhaltige Lösungen entwickeln und die Arbeitsplätze sichern. Eine Lohnerhöhung um sieben Prozent und eine Steigerung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro würde aber eine Schwächung unserer Unternehmen bedeuten.“ In einer so schwierigen Lage eine der höchsten Lohnforderungen der vergangenen Jahre zu stellen, sei nicht hilfreich. „Das Wichtigste ist nun, wieder Produktivitätsfortschritte zu erzielen. Hier treten wir seit Jahren auf der Stelle. Nur wenn wir hier gemeinsam erfolgreich sind, können wir auch über Verteilungsfragen sprechen.“