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VSME-Verhandlungsführer Stefan Koch: „Die Forderungen der IG Metall nach einer Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie einer Pauschale von 170 Euro für Auszubildende passen daher in keiner Weise zur aktuellen wirtschaftlichen Lage“

VSME

Die erste Verhandlungsrunde im Rahmen der Tarifverhandlungen 2024 für die Metall- und Elektroindustrie (M+E) im Tarifgebiet Sachsen zwischen dem Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie (VSME) und der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat heute in Dresden stattgefunden.

Hierzu erklärt der VSME-Verhandlungsführer Stefan Koch: „Wir befinden uns mitten in einer tiefen Rezession, die nicht nur durch konjunkturelle Schwankungen, sondern auch durch strukturelle Probleme verursacht wird. Die Produktion und der Absatz in der Metall- und Elektroindustrie sind stark rückläufig, und mehr als die Hälfte der Unternehmen kämpft mit einem Mangel an Aufträgen. Die Forderungen der IG Metall nach einer Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie einer Pauschale von 170 Euro für Auszubildende passen daher in keiner Weise zur aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Die Zahlen sprechen für sich: Zwischen Januar und Juli 2024 verzeichneten wir im Vergleich zum Vorjahr bundesweit einen Rückgang des Auftragseingangs um 7 Prozent, in Sachsen waren es sogar 14 Prozent. Produktion und Absatz sind ebenfalls um 7 bzw. 6 Prozent gefallen, und die Auslastung der Betriebe liegt derzeit bei nur 78 Prozent der Kapazitäten. Diese Rezession hält uns fest im Griff, und ein Ende ist nicht in Sicht.

Besonders alarmierend ist, dass Deutschland sich in einer gefährlichen Abwärtsspirale befindet, die vorrangig strukturell bedingt ist. Wir erleben eine bedrohliche Deindustrialisierung. Hohe Steuer- und Abgabenlasten, steigende Energiepreise und überbordende Bürokratie belasten die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen massiv. In dieser Situation müssen wir alles daransetzen, den Standort zu sichern und wieder attraktiv für Investitionen zu machen.
Statt unrealistische Forderungen zu stellen, müssen wir gemeinsam Wege finden, um Betriebe und Arbeitsplätze zu stabilisieren und die Zukunft des Standorts zu stärken.“